Italienische Glücksspielbetreiber Werden Vielleicht Bald Lizensiert
12 Oktober 2018 | Christin AchenIn der Glücksspiel Industrie geht das Gerücht um, dass bestimmte Online Casino Betreiber schon bald vollständig lizensiert werden, um ihre Services auch den Spielern in Italien anbieten zu können, und das Ganze vielleicht sogar schon vor Beginn der diesjährigen Weihnachtsferien. Das dazugehörige Bewerbungsverfahren ist bereits seit Anfang dieses Jahres abgeschlossen, und anscheinend ist es jetzt nur eine Frage der Endkontrolle aller Dokumente, bis diese Lizenzen dann auch endgültig erteilt werden.
Diese gute Nachricht wurde am vergangenen Montag bekannt, als der lokale Nachrichtensender Agimeg offiziell darüber berichtet, und als Quelle dabei auf anonyme Informanten aus der Glücksspiel Industrie verwiesen hat.
Besser Spät Als Niemals
Die neu erteilten Lizenzen sind vom Tag der Ausstellung bis zum 31. Dezember 2022 gültig. Solche guten Nachrichten kommen für die Glücksspiel Industrie auf jeden Fall zur richtigen Zeit, ganz besonders nach der Ankündigung, dass Italien als erstes EU-Land alle Arten von Werbung in Verbindung mit Glücksspiel ab 1. Jänner 2019 offiziell verbieten will. Und damit steht die allgemeine Entwicklung der Glücksspiel Industrie in Italien natürlich vor ganz besonderen Herausforderungen. Das Verbot wurde von dem italienischen Arbeitsminister und Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio initiiert und eifrig beworben.
Der Prozess, den Online Glücksspielbetreibern Lizenzen zu erteilen, die in Italien Glücksspiel- und Sportwetten-Services anbieten wollen, wurde von der Italienischen Aufsichtsbehörde im Jänner dieses Jahres, und damit um Monate verspätet, eingeleitet. Ursprünglich war dieser Vorgang schon im September des vergangenen Jahres vorgesehen. Aber man kann wohl sagen: besser spät als nie.
Kritik An Werbeverbot
Neue aber auch bereits bestehende Glücksspielbetreiber wurden angewiesen, ihre Lizenzanträge bis 20. März einzureichen, wobei geplant war, ingesamt nur 120 Lizenzen auch tatsächlich zu vergeben. Interessanterweise musste jeder Antragsteller eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von € 200.000 entrichten. Italien hätte also gleich zu Beginn des gesamten Prozesses, alleine durch das Bewerbungsverfahren, von stolzen 24 Millionen Euro profitieren können. Am Ende aber wurden im ganzen Land nur insgesamt 80 Anträge gestellt, was immer noch einen beachtlichen Bonus für die Staatskasse bedeutet.
Das bevorstehende Verbot für jegliche mit Glücksspielen in Zusammenhang stehende Werbung bereitet vielen Akteuren in der lokalen Glücksspiel Industrie nach wie vor Sorgen, vor allem den Glücksspielbetreibern. Diese Betreiber sind stark von Werbung abhängig, um ihre Spieler über Produkte und Services informieren zu können. Und auch die italienischen Fußballklubs sind von dem Verbot stark betroffen. Denn internationale Glücksspielbetreiber investieren jährlich 120 Millionen Euro in Sponsorverträge. Viele Betreiber haben mitgeteilt, dass sie stark mit dem Gedanken spielen würden, den Italienischen Markt zu verlassen, bis sich die Situation wieder gebessert habe, sollte das Werbeverbot im kommenden Jänner auch wirklich eingeführt werden.
Viele Schlüsselfiguren, die in der Glücksspiel Industrie eine zentrale Rolle spielen, haben die Regierung für ihre Entscheidung kritisiert, das Verbot einzuführen, und es herrscht die kollektive Meinung, dass das Recht auf Werbung der einzige Vorteil wäre, den ein legaler Glücksspielbetreiber gegenüber seinen Konkurrenten aus dem Schwarzmarkt hat.