Akademisches Neuland: Videospiele als Gegenstand der Wissenschaft

21 Mai 2018 | Christin Achen

Turning gaming into a careerDas beispiellose Wachstum der Videospielebranche hat dazu geführt, dass sich viele Spieler fragen, ob es möglich ist, Gaming zu studieren, welche Türen dies öffnen könnte und wie sie in die Branche einsteigen können. Es hat auch dazu geführt, dass Universitäten und andere Spieler und ihre Gewohnheiten untersuchen und dazu, dass Kritiker sagen, dass das Studium von Videospielen eine Zeitverschwendung sei.

Der anhaltende Erfolg von Casino- und anderen Videospielen in den letzten 30 Jahren sowie die Ergebnisse verschiedener Studien sind ein starker Beleg dafür, dass die Kritiker falsch liegen.

Studie: Spielerintelligenz

Angesichts zunehmender Nachweise, dass das Spielen von Videospielen die Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Entscheidungsfindung, das Multitasking und die Kompetenzen im Umgang mit wechselnden Aufgaben verbessern kann, sahen sich Wissenschaftler veranlasst, den Bereich weiter zu untersuchen.

Teams der Universitäten von Princeton und Rochester trainierten eine Gruppe von Freiwilligen ohne oder mit wenig Erfahrung mit Videospielen. Dann baten sie die Hälfte der Gruppe, für insgesamt 50 Stunden die Sims und andere langsamere Strategiespiele zu spielen, während die andere Hälfte Call of Duty 2 und andere Strategiespiele mit viel schnellerem Tempo zum Spielen erhielt. Vor dem Training wurden alle Freiwilligen gebeten, die gleiche virtuelle Aufgabe zu erledigen. Die Aufgabe wurde nach der Spielübung wiederholt, wobei die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die Spiele mit schnellerem Tempo spielten, ihre Fähigkeit, die virtuelle Aufgabe zu lösen, signifikant verbessert hatten.

Beim zweiten Teil der Studie bat das Forschungsteam eine Gruppe von Freiwilligen, die regelmäßig Videospiele mit schnellem Tempo spielt, darum, die selbe visuelle Aufgabe zu lösen, die auch die erste Freiwilligengruppe erhalten hatte. Die Übung wurde mehrmals durchgeführt und das Ergebnis zeigte, dass die Fortschritte bei ihrer Lösung bei den Spielern, die regelmäßig spielen, deutlich schneller von statten gingen als bei der ersten Gruppe.

Zusammenfassend sagte die Leiterin der Studie, Daphne Bavelier, über deren Ergebnis, dass das Spielen von Videospielen die Muster des Gehirns über die Welt um uns stimuliert und weiterentwickelt. Anhand dieser Muster versucht der Verstand, die Wirkungen verschiedener Ursachen vorherzusagen. Ein fein entwickeltes Muster bedeutet, dass der Spieler Situationen besser vorhersagen und auf sie reagieren kann, und schneller lernt als jemand, der nicht regelmäßig spielt.

Gaming-Studium und -Karrieren

Working on gamesAngesichts des enormen Umfangs der Spielebranche ist es nicht leicht, daraus einen einzelnen Studiengang zu entwickeln. Videospiele sind jedoch ein Bereich, der sich gut als Teil anderer Studiengebiete eignet, sodass Absolventen die Möglichkeit haben, sich weiter zu spezialisieren.

Als solche werden sie in Bereichen wie Kunst und Grafikdesign, Animation, Informatik, Finanzen, Mathematik, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und anderen sehr gefragt sein. Verständlicherweise hoffen viele Spieler jedoch darauf, in den Bereich des Spieledesign zu gelangen, nicht zuletzt, weil sie es als den angenehmsten Aspekt der Branche betrachten.

Zwar bieten eine Reihe von Institutionen Game-Design-Abschlüsse an, allerdings warnen einige Spieleentwickler, dass solche Kurse nicht viel mehr als einen theoretischen Überblick ohne Praxisbezug bieten. Stattdessen empfehlen sie, dass diejenigen, die Spieleentwickler werden wollen, einen Abschluss in Informatik, Mathematik oder ähnlichem anstreben.

Weitere Studienbereiche, die Spielern helfen könnten, die selbst Teil der Spielebranche werden möchten, sind Grafikdesign, Webdesign und Technologie. Künstler, Musikkomponisten und andere, die sich in einer der kreativeren Facetten der Spieleindustrie einbringen möchten, sollten bedenken, dass Talent, wenn es um Kreativität  geht, mehr bedeutet als nur einen akademischen Abschluss. Spieler sollten auch bedenken, dass die Branche auch Jobs vor der Kamera zu bieten hat, etwa für ausgebildete Croupiers. Evolution Gaming bildet zum Beispiel Croupiers und Moderatoren aus und stellt diese an, um Live-Casinospiele auf der ganzen Welt von den firmeneigenen Studios aus zu leiten.

Die Spielebranche steht Neulingen weitgehend offen, auch wenn sie keinen Hochschulabschluss haben. Benutzerfreundliche Apps und Programme wie Unity, Flixel und GameMaker bieten Spieldesign-Anfängern die notwendigen grundlegenden Tools, um mit ihnen zu lernen und Erfahrung zu sammeln. Allein dadurch könnten Spieler das lernen, was sie brauchen, um auf Junior-Ebene in die Branche einzusteigen.

Wer als angehender Design allerdings auf der Karriereleiter nicht ganz unten anfangen möchte, der benötigt einen spezialisierten Abschluss, damit die führenden Softwareanbieter überhaupt darüber nachdenken, ihn einzustellen

Gaming-Studien sind ein faszinierendes Gebiet, auf dem es noch viel zu erforschen und zu entwickeln gibt. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis die weltweit führenden Universitäten beginnen, Studiengänge anzubieten, die speziell auf die Videospielebranche zugeschnitten sind.

YouTube:

https://www.youtube.com/watch?v=9ET8ejV2Gbc

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