Italiens Verbot der Glücksspielwerbung könnte extensive Folgen haben

05 Juli 2018 | Christin Achen

Italienisches Werbeverbot dürfte die Glücksspielindustrie deutlich treffenItaliens neue Regierung ist entschieden gegen das Glücksspiel, daran gibt es keinen Zweifel. Aktuell scheint man sich im Land für ein absolutes Verbot der Glücksspielwerbung zu rüsten, was zahlreiche Probleme für die italienische Branche und ihren Umsatz bedeuten könnte.

Die Diskussion über ein mögliches Verbot jeglicher Glücksspielwerbung in den Medien ist in Italien seit vielen Monaten Teil der politischen Debatte. Und seitdem nunmehr weitere Details über das geplante Verbot ans Licht gekommen sind, hat sich bezüglich dieses Vorhabens zwischen den Politikern und den Aktionären der Glücksspielbranche ein handfester verbaler Schlagabtausch entwickelt.

An den neuesten Entwicklungen sind Niklas Lindahl, Generaldirektor von LeoVegas Italien, sowie Luigi Di Maio, stellvertretender italienischer Ministerpräsident und Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Arbeit und Soziales, beteiligt. Diese beiden mächtigen Männer haben sich erst vor Kurzem in den lokalen sozialen Medien ein hitziges Gefecht über den möglichen Nutzen und den potenziellen Schaden dieses Verbots geliefert.

Das Verbot könnte die Anzahl der Spielsüchtigen reduzieren

Man darf nicht vergessen, dass Minister Di Maio derjenige Politiker war, der dieses Werbeverbot initiiert hat. Der stellvertretende Ministerpräsident und Vorsitzende der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung stellte sein Dekret der Würde 2018 vor. In diesem Dekret geht es vor allem um das Angebot von Glücksspiel und um Werbung für solche Dienstleistungen in Italien sowie um die Frage, wie man diese eindämmen kann, um die Anzahl der Spielsüchtigen zu reduzieren.

Das absolute Werbeverbot ist einer der Höhepunkte der Gesetzesvorlage. Der italienische Ministerrat wird das Dekret in Kürze diskutieren, und wenn ein entsprechendes Gesetz verabschiedet wird, gilt das Verbot für alle Arten der Werbung für Echtgeld-Sportwetten und Online-Casinos. Werbung, die unter diese Kategorie fällt, wird dann in keinem italienischen Medium mehr erlaubt sein und auch Kultur-, Kunst- oder Sportveranstaltungen können dann in keiner Form mehr für derartige Anbieter werben.

Es braucht einen Kompromiss

Das Verbot gilt darüber hinaus für alle Sponsoren-Verträge zwischen den Anbietern und anderen Einrichtungen, einschließlich der lokalen Fußballvereine. Einer kürzlich erfolgten Aktualisierung des Dekrets zufolge soll das Verbot nicht für bestehende Werbeverträge gelten. Das heißt, dass die Politiker sich möglicherweise auf einen Kompromiss einlassen müssen, wenn Sie das Gesetz durchbringen wollen.

LeoVegas und andere in Italien tätige Anbieter haben den Gesetzgeber bereits aufgefordert, es sich noch einmal zu überlegen. Ein Verbot derartigen Ausmaßes könnte massive negative Auswirkungen auf die Branche haben und sogar das Gegenteil von dem bewirken, was mit der Einführung des Dekrets der Würde eigentlich beabsichtigt war.

Minister Di Maio lässt sich von seiner Meinung aber nicht abbringen. Er meint, dass die Italiener durch das Werbeverbot dem Glücksspiel weniger ausgesetzt sind und sich dadurch die Anzahl der Spielsüchtigen im Land reduzieren lässt. Ob dieses Verbot tatsächlich zu einem solchen Ergebnis führt, bleibt abzuwarten.

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