
Sazka erwirbt weitere Anteile an Casinos Austria
02 Juli 2020 | Christin AchenDer Lotterie- und Wettspielriese Sazka Group hat Berichten zufolge den Kauf einer Beteiligung in Höhe von 17,19 % an Casinos Austria abgeschlossen. Die genannten Anteile wurden vom früheren Aktionär Novomatic Group erworben. Und da Sazka bereits vor Abschluss der jüngsten Transaktion Aktien von Casinos Austria besaß, hält der Konzern nun 55,48 % der Unternehmensanteile.
Laut Sazka-Group-CEO Robert Chvatal ist Casinos Austria eine seit Langem geschätzte nationale Marke. Sazka, so Chvatal, freue sich darauf, gemeinsam mit den Mitaktionären den Gewinn der Marke zu steigern. Weiter führte der Konzernchef aus, dass Sazkas Fokus auf der Steigerung des Markenwerts von Casinos Austria liege, was den Kunden, Angestellten und nicht zuletzt der gesamten österreichischen Gesellschaft zugutekäme.
Gemeinsame Führungsrolle nicht effizient
Die bisherige Aufteilung der Führungsrolle zwischen Novomatic und Sazka war laut beiden Seiten leider nicht so effizient wie erhofft. Es war kein signifikantes Wachstum zu erkennen, und so schien die Entscheidung, dass der Marke mit einem einzigen Mehrheitsaktionär am Ruder besser gedient sein würde, naheliegend zu sein. Und da Novomatic einen im Vergleich kleineren Anteil an Casinos Austria hielt, fiel die Entscheidung, dass das Unternehmen seine Aktien an die Sazka Group verkaufen sollte.
Der nächste Schritt war der Abschluss eines Vertrags, laut dem die Marke nun gemeinsam vom neuen Mehrheitsaktionär Sazka und dem staatlichen Investitionsverwalter Österreichische Beteiligungs AG [ÖBAG) geleitet wird. Die ÖBAG hält eine Beteiligung von 33,2 % an Casinos Austria und wurde vor Kurzem von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs scharf dafür attackiert, dass sie den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung durch eine ausländische Unternehmensgruppe zugelassen hatte. Die Partei ist der Ansicht, dass die ÖBAG ihr Vorkaufsrecht hätte ausüben müssen, anstatt darauf zu verzichten.
Sazka verfügt über Geld und Ressourcen
Dass sich eine erhöhte Beteiligung von Sazka als kluger Schachzug erweisen dürfte, kann kaum geleugnet werden. Wenn das Hauptziel der Aufbau und die Weiterentwicklung der nationalen Marke ist, dann bietet ein internationaler Konzern von der Größe und Reichweite Sazkas der Marke die besten Überlebenschancen. Sazka hat bereits rund 105 Millionen Euro in eine sichere Finanzierung der Marke investiert – Mittel, die der Konzern von seiner Tochtergesellschaft CAME Holding abschöpfen konnte.
Es ist nicht ganz klar, warum die ÖBAG auf ihr Vorkaufsrecht für die Aktien von Novomatic verzichtet hat.