Bewohner der Schweiz unterstützen iGaming-Reformgesetz

04 Juni 2018 | Christin Achen

Schweizer Bürger wollen Glücksspiel-Reform Den neuesten europäischen Glücksspiel-Nachrichten zufolge hat eine landesweite Umfrage in der Schweiz ergeben, dass die Pläne des Staates für eine Änderung der Glücksspielgesetze im Vorfeld der Hauptabstimmung, die für den 10. Juni 2018 angesetzt ist, Zustimmung finden.

Nur wenige Wochen, bevor die Gesetzesänderungen in Kraft treten sollen, gab das führende Schweizer Meinungsforschungsinstitut GfS Bern bekannt, dass 58 % der Teilnehmer an einer kürzlichen Umfrage der Reform zustimmen. Die betreffende Reform beinhaltet ein striktes Verbot aller ausländischen Online-Casinos sowie strengere Vorschriften, die darauf abzielen, die Zahl der Spielsuchtfälle im Lande drastisch zu senken.

Die Umfrage zeigte, dass die Zahl der Schweizer Wähler, die die iGaming-Gesetzesänderung unterstützen, im Vergleich zu einer früheren Umfrage, die von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft veröffentlicht wurde, um 6 % angewachsen ist.

58 % der Wähler stimmen Änderungen zu

Nach Lukas Golder, dem Co-Leiter von GfS Bern, zeigen die Ergebnisse der jüngsten Umfrage einen klaren Trend zugunsten der Haltung der Schweizer Regierung. Wie das Forschungsinstitut bekanntgab, befürworten 58 % der Umfrageteilnehmer das Glücksspielgesetz, während 37 % die Änderungen ablehnen. Die übrigen 5 % der Teilnehmer haben sich noch nicht entschieden, ob sie das Vorgehen billigen oder ablehnen.

Golder erläuterte weiterhin, dass die Frage der iGaming-Gesetzgebung keine große Resonanz in der Schweizer Öffentlichkeit gefunden hat, und das trotz der umfangreichen Werbe- und Aufklärungskampagnen, die vor einigen Monaten in sozialen Medien wie etwa Facebook und Twitter gestartet wurden.

Die Ursache für die wachsende Zahl der Schweizer, die der Reform zuzustimmen scheinen, vermutet man in aufkeimender Besorgnis über einen erwarteten Rückgang der Lotterie- und Casinoeinnahmen. Die Einkünfte aus diesem Unternehmen werden allgemein zur Finanzierung der Altersversorgung und anderer unerlässlicher sozialer Leistungen im Lande verwendet.

Reform könnte das Land Millionen kosten

Nach einer vom Justizministerium herausgegebenen Studie könnte ein Verbot sämtlicher ausländischen Online-Casinos das Land die gewaltige Summe von 250 Millionen Schweizer Franken pro Jahr kosten. Die Gesamteinnahmen, die durch das Glücksspiel mit echtem Geld in die Schweiz fließen, werden auf deutlich über 1 Milliarde Schweizer Franken jährlich geschätzt.

Im letzten Jahr verabschiedete das Parlament die neue Glücksspiel-Gesetzgebung, durch die es nur noch im Lande lizenzierten iGaming-Websites erlaubt ist, Online-Spiele anzubieten, während ausländische Websites verboten sind. Rechtsgerichtete Parteien haben die Änderung jedoch abgelehnt und die 50.000 Unterschriften gesammelt, die zur Abhaltung einer Volksabstimmung  über die Angelegenheit erforderlich sind.

Wie oben erwähnt, wächst die Unterstützung für die Gesetzesänderung weiterhin an, besonders in deutschsprachigen Regionen. Nur Einwohner im Alter zwischen 18 und 29 Jahren scheinen das Vorgehen entschieden abzulehnen und zeigen sich besorgt darüber, dass Ihre Nutzung des Internets eingeschränkt wird. Die Jugendverbände der bedeutenden Parteien haben sich gleichfalls in ähnlicher Weise geäußert und Kampagnen gegen die vorgeschlagene Reform unterstützt.

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