Gehören hochbegabte Kinder an die Universität?

03 September 2018 | Christin Achen

Kinder spielen Schach; allycatfoxtrottImmer mal wieder gibt es in den Medien Berichte über Kinder, die bereits in jungen Jahren ihren Schulabschluss schaffen und dann die Universität besuchen. Dort sitzen sie mit Studenten in Vorlesungen, die mehrere Jahre älter sind als sie selbst. Häufig ist hier von Hochbegabten oder Wunderkindern die Rede. Viele der kleinen Genies schaffen recht schnell ihren Uni-Abschluss, steigen ins Berufsleben ein und liefern dort ebenfalls außergewöhnliche Leistungen ab. Eventuell gründen sie eine einflussreiche Firma, schreiben preisgekrönte Bücher oder programmieren Videospiele, mit denen man im Online Casino zocken kann. Aber ist es wirklich eine gute Idee, ein hochbegabtes Kind frühzeitig zur Universität zu schicken?

Mit acht an die Uni

Erst im Juli 2018 berichteten Medien in aller Welt über ein hochbegabtes Kind. Der Belgier Laurent Simons hatte mit acht Jahren sein Abitur gemacht und dachte anschließend darüber nach, in welcher Fachrichtung er ein Studium beginnen sollte. Nachdem er die Grundschule bereits im Alter von sechs Jahren abgeschlossen hatte, absolvierte er das Gymnasium, das eigentlich auf sechs Jahre ausgelegt ist, innerhalb von 18 Monaten. Wie man sich bereits denken kann, liegt Simons’ Intelligenz weit über dem Durchschnitt, in einem Test erreichte er einen Quotienten von 145. Damit zählt der Achtjährige eindeutig zu den Kindern, die sich als hochbegabt bezeichnen lassen. Geschätzt trifft diese Beurteilung nur auf etwa zwei Prozent aller Menschen zu. Allerdings wird die überdurchschnittliche Begabung bei einem Großteil der betroffenen Personen verkannt und dementsprechend nicht gefördert. Wie es zu Hochbegabung kommen kann, ist noch nicht ausreichend geklärt. Vermutet wird ein Zusammenspiel zwischen der Genetik eines Kindes und den Einflüssen, denen es durch sein Umfeld ausgesetzt ist.

Frühes Studium oder nicht?

Kind in der Bibliothek; PublicDomainPicturesEine überdurchschnittliche Intelligenz zu haben, ist an sich eine sehr gute Sache. Wird sie aber nicht entdeckt und gefördert, können sich Probleme für das Kind ergeben. Dann nämlich kann es passieren, dass das kleine Genie in der Schule unterfordert ist und sich langweilt. Im schlimmsten Fall entwickelt es ein auffälliges Verhalten. Daher ist es eine wichtige Aufgabe des Schulsystems, Hochbegabung zu erkennen und die betroffenen Kinder auf angemessene Weise in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Es gilt allerdings als umstritten, ob es eine gute Entscheidung ist, hochbegabten Kindern ein Studium an einer Universität zu ermöglichen. Zwar bekommen sie dort Wissen vermittelt, das sie in der Schule nicht erhalten. Allerdings sind sie auch ständig von viel älteren Personen umgeben, die ganz andere Interessen und Erfahrungen haben. Die soziale Komponente kommt für ein Kind in diesem Umfeld also deutlich zu kurz – und das hat seinerseits wieder Potenzial, in einem auffälligen Verhalten zu münden. Eine bessere Lösung ist es daher, ein überdurchschnittlich intelligentes Kind in eine Schule für Hochbegabte gehen zu lassen. Dort wird es in kleinen Gruppen von Lehrern betreut, die im Umgang mit hochbegabten Kindern geschult sind. Meist handelt es sich bei diesen Instituten um Internate, da die Schüler häufig aus einer ganzen Region kommen. Manche Schulen arbeiten auch mit Universitäten zusammen, um besonders klugen Kindern zumindest zeitweise den Besuch von Vorlesungen zu ermöglichen. Die reguläre Vermittlung von Wissen geschieht jedoch weiterhin in der Schule.

Erkannte Genies

Dass die Entdeckung und Förderung von hochbegabten Kindern meist mit dem sozialen Umfeld zu tun hat, liegt auf der Hand. Auffällig ist jedenfalls, dass viele Kinder, die in jungen Jahren einen Abschluss an einer Universität erworben haben, aus den USA stammen. So ist der US-Amerikaner Michael Kearney der jüngste Mensch, der jemals einen Uni-Abschluss gemacht hat. Im Juni 1994 war er zehn Jahre alt, als ihm die University of South Alabama sein Diplom in Anthropologie überreichte. Mit 18 Jahren erwarb er seinen zweiten Abschluss, mit 22 wurde er Doktor. Würde Kearney aus einer ärmeren Region stammen, kann man berechtigte Zweifel daran haben, ob seine Hochbegabung überhaupt entdeckt worden wäre.

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